Was wird aus Tesla? In Deutschland und der gesamten EU bricht der Markt für den E-Auto-Hersteller rasant zusammen. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres ging es in den Ländern der Europäischen Union für Tesla im Vergleich zu den Vorjahresmonaten um rund 50% nach unten. In Deutschland war der Trend noch deutlicher: im Januar minus 59% und im Februar sogar minus 76%.
Und das Ausgangsniveau war schon bedrohlich niedrig. Denn nach dem Stopp der E-Auto-Förderung durch Wirtschaftsminister Habeck zum Jahresende 2023 gab es schon einmal einen gewaltigen Einbruch. Tesla konnte sich von dieser politischen Entscheidung nie erholen.
Während des ersten Hypes, der auf der Erzählung vom Klimaschutz und auf den staatlichen Förderungen beruhte, boomte der Markt. Allein im Dezember 2022 wurden in Deutschland 17.501 Teslas zugelassen. Nach dem Ende der Subventionen waren es nur noch 4.000, im April 2024 sogar nur noch 1.637.
Immer wieder berichteten die Zeitungen des Hauke-Verlages über diese dramatischen Absatzeinbrüche und stellten die Frage, wie das mit der geplanten Kapazitätsverdopplung in der Gigafactory in Grünheide zusammenpassen soll. Für die Steigerung der Produktion von 500.000 auf eine Million Fahrzeuge wurden ganze Waldstücke gerodet. Die Brandenburger Landesregierung und die Gemeindevertretung von Grünheide setzten gegen den Willen der Bürger, die in einer Abstimmung zu zwei Dritteln dagegen votierten, weitere großflächige Umweltzerstörungen durch. Blöd nur, dass Tesla die Erweiterung dann abblasen musste. Offiziell wurde dafür als Grund angegeben, dass man nicht genug Mitarbeiter fände. Der wahre Grund waren schon damals die geringen Verkaufszahlen. Wie sich halbierende Zulassungszahlen mit einer verdoppelten Kapazität vertragen sollen, konnte schon vor einem Jahr niemand beantworten. Trotzdem wurden blindlings weitere Waldstücke vernichtet.
Inzwischen ist alles noch viel dramatischer, denn Elon Musk hat viele Tesla-Fans verprellt. Dabei handelt es sich auch um Privatkunden, aber entscheidend sind die Firmenkunden. Und die Tesla-Geschäftskunden gehören in großer Zahl zu einer links-woken Klientel, die sich Teslas als politisches Statement zugelegt hat. Dazu gehören insbesondere viele woke Konzerne, die mit Regenbogenfahne und Gendersprache täglich ihre Vielfalt und Toleranz bekunden und während der Corona-Zeit ihre Firmenslogans in Impfslogans abwandelten. Eine ansehnliche Tesla-Fahrzeugflotte rundete das Ganze als Zeichen für die Rettung des Weltklimas ab.
Erste Risse bekam das Verhältnis der Konzerne zu Musk durch seinen US-Wahlkampf für Donald Trump; gänzlich zerstört wurde es durch seine Wahlempfehlungen für die AfD. Ausgerechnet jene, die die Umweltzerstörungen in Grünheide stets als wichtiges Zeichen zum Stopp des Klimawandels gefeiert haben, distanzieren sich nun von Tesla.
Diejenigen hingegen, die von Anfang an erkannten, dass es nur um Ideologie geht und man mit gigantischer Abholzung von Wäldern zugunsten von Industrieanlagen – ob nun für die sogenannte Gigafactory oder für Windräder und Solarparks – keinen wie immer genannten „Schutz“ betreibt, stehen nun vor vollendeten Tatsachen. Die Natur ist weg – und Tesla wahrscheinlich auch bald.
Noch versucht der E-Auto-Hersteller zu retten, was kaum noch zu retten ist. Er lässt das neue Model Y weltweit nämlich nur in Grünheide und Shanghai herstellen, nicht in den USA. So kann Tesla die Überproduktion ein bisschen abfangen. Aber Monat für Monat werden Tausende Neuwagen von Grünheide auf die sogenannten Tesla-Friedhöfe gebracht, wo sie auf nicht vorhandene Käufer warten. Allein in Neuhardenberg stehen Milliardenwerte. Wie lange das gutgehen soll, steht in den Sternen. Denn in Grünheide rollen pro Woche 5.000 Teslas (nur vom Model Y) vom Band. Im Monat sind das 21.500 Autos. In der gesamten EU werden allerdings zurzeit nur rund 9.500 Teslas pro Monat verkauft – von allen Modellen.
Ein gigantisches Desaster! Die Gigafactory entpuppt sich für Musk als riesiger Gewinnfresser. Der Mann, der im Auftrag von US-Präsident Donald Trump die Geldverschwendung des Staates bekämpft, wird eines nicht allzu weit entfernten Tages sein eigenes Unternehmen unter genau diesem Gesichtspunkt betrachten.
Und dann? Dann könnte das wahr werden, was immer als Verschwörungstheorie galt und sich die Bürger nur unter vorgehaltener Hand zuraunten: In der jetzigen Gigafactory könnten Rüstungsgüter hergestellt werden. Genau dasselbe passiert gerade bei Volkswagen. Nicht mehr benötigte Werke werden von Rheinmetall übernommen, um dort Panzer zu produzieren. In Sachsen hat dieses Schicksal die traditionsreiche Waggonbau Görlitz erreicht. Ab März 2026 werden dort keine Schienenfahrzeuge mehr hergestellt. Dann übernimmt der Rüstungsmulti KNDS. Ob diese neue Form der Nachnutzung ausgerechnet um die hochdefizitäre Gigafactory einen Bogen macht? Schwer vorstellbar.
Und wieder werden dieselben jubeln, die schon bei dem Bau der E-Autofabrik mitten im Wasserschutzgebiet gejubelt haben. Wieder wird ein Narrativ bedient werden. War es bei Tesla der Klimaschutz, wird es dann die russische Bedrohung sein.
Michael Hauke
Wie lange werden in Grünheide noch Teslas produziert?
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