Von Michael Hauke

Es häufen sich Meldungen über Corona-Ausbrüche in Seniorenheimen. Tote, schwer Erkrankte und Infizierte bestimmen die Nachrichten. Das erinnert uns an den vergangenen Herbst. Also alles wie letztes Jahr? Nein!
Diesmal sind fast alle geimpft. Aber wie wird z.B. der Corona-Ausbruch im Seniorenheim am Werbellinsee (Brandenburg) in den Medien kommuniziert? Dass restlos alle Bewohner durchgeimpft waren, ist Nebensache. Wichtig ist allein, dass 50% der Mitarbeiter ungeimpft sind. Aber: die Ungeimpften sind nicht betroffen. Gestorben und schwer erkrankt sind ausschließlich die Geimpften. Dafür will man nun den Ungeimpften mindestens indirekt die Schuld geben. Aber sie sind es, die merkwürdigerweise gesund geblieben sind.
Mit dieser Art von Berichterstattung wird vom eigentlichen Skandal abgelenkt, nämlich, dass die Impfung, die praktisch Pflicht wird, weder die Ansteckung noch die schweren Verläufe noch die Todesfälle verhindert hat.
Den gesunden Ungeimpften nun die Schuld zu geben, dass die Geimpften schwer erkrankt und gestorben sind, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. So etwas ist pure Propaganda! In diesem Fall sogar der übelsten Sorte, weil sie Menschen unbegründet die Schuld am Tod ihrer Mitmenschen gibt.
Das tatsächliche Problem ist, dass die Impfung nicht wirkt oder sogar als Impfreaktion die Ansteckung begünstigt. Was wurde alles versprochen! Die Impfung sollte der „Gamechanger“ sein. Die Bild-Zeitung titelte am 27.02.21: „Impfheld Ugur Sahin: Geimpfte sind nicht mehr ansteckend!“ Am 29.06.21 wurde der Biontech/Pfizer-Impfung „jahrelanger Schutz“ attestiert. RKI-Chef Lothar Wieler sagte noch im Sommer: „Pandemie, Krankheit und Tod lassen sich nur mit der Impfung beenden!“ Die Wahrheit aber ist, dass wir dieses Jahr höhere Inzidenzen haben als ohne Impfung vor einem Jahr. Und das obwohl (oder weil?) vier von fünf Erwachsenen vollständig geimpft sind, wie Jens Spahn immer wieder betont. Hinzu kommt, dass inzwischen viel weniger getestet wird. Wird hier keiner hellhörig?
Immer wieder dasselbe, egal ob ganze Fußball- oder Eishockeymannschaften, ob 2-G-Partys oder Seniorenheime: Die Infizierten waren alle doppelt geimpft. Die bekannte „Sansibar“ auf Sylt wurde geschlossen. Mehr als 30 von rund 100 „Sansibar“-Angestellten sind an Corona erkrankt. Inhaber Herbert Seckler: „Alle sind doppelt geimpft, ich kann es mir nicht erklären!“
Auf Youtube kann man eine Zoom-Konferenz des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sehen. Einer der Teilnehmer ist der medizinische Vorstand des Leipziger Universitätsklinikums, Prof. Dr. Christoph Josten. Er sagt seinem Ministerpräsidenten, der härteste Maßnahmen gegen Ungeimpfte plant: „Ich komme auf das Verhältnis geimpft-ungeimpft. Von unseren 18 Intensivpatienten sind acht Geimpfte. Und bei der Normalstation ist sogar ein größerer Anteil von Geimpften als Nicht-Geimpften! Das heißt: auch die Geimpften stellen eine nicht unerhebliche Gefahr dar. Insofern muss man über 2-G und 3-G nochmal nachdenken!“ Michael Kretschmer fragt völlig perplex nach, ob es wirklich stimme, dass auf der Normalstation mehr Geimpfte als Ungeimpfte lägen. Prof. Josten reagiert sofort mit einem lauten: „Ja!“ Der Ministerpräsident sagt mit einem fassungslosen Gesicht: „Aha…“
Was wird in diesem Moment in seinem Kopf vorgegangen sein: Was man tun muss, um unter diesen Umständen dennoch 2-G zu rechtfertigen? Welche Propaganda-Hebel man in Bewegung setzen muss, um das Narrativ der „Pandemie der Ungeimpften“ aufrecht zu erhalten?
Denn auch nach diesem Gespräch bleibt Kretschmer dabei, Ungeimpfte als Gefahr für die Allgemeinheit vom öffentlichen Leben auszuschließen, also durchgängig 2-G einzuführen. (Dagegen Prof. Josten: „Insofern muss man über 2-G und 3-G noch mal nachdenken!“)
Was erstaunlich ist, dass der sächsische Ministerpräsident für diese Information den Vorstand des Leipziger Universitätsklinikums brauchte. Denn in den wöchentlichen Lageberichten des RKI ist das schon lange nachlesbar. Zurzeit sind rund zwei Drittel der über 60-jährigen Coronapatienten doppelt geimpft (siehe wöchentlicher Lagebericht des RKI vom 04.11.2021, Seite 21). Und diese Zahlen sind noch erheblich geschönt. Denn alle Coronapatienten, die Covid-19 zum Beispiel als Impfreaktion innerhalb der ersten 14 Tage nach der Impfung bekommen, zählen in dieser Statistik als ungeimpft. Tatsächlich ist der Prozentsatz der Geimpften unter den Erkrankten fast so hoch wie die Impfquote. Da hilft alles Leugnen der Wahrheit nichts: Ob geimpft oder ungeimpft: es macht keinen Unterschied!
Dennoch will die Politik immer stärker gegen die Ungeimpften vorgehen. Selbst 2-G reicht nicht mehr! Kanzlerin Merkel spricht von weiteren Maßnahmen „nur gegen Ungeimpfte“. Und Grünen-Chef Habeck, der bald Ministermacht haben wird, stellt fest: „Starke Einschränkungen für Ungeimpfte werden kommen!“ Diese Sätze ignorieren bewusst die Wahrheit! Man will 15 Millionen Menschen entweder in eine Impfung treiben, deren Wirkung eher zweifelhaft ist, oder ihnen ihre restlichen Freiheitsrechte auch noch nehmen. Man wird sie unter dem Namen „Lockdown für Ungeimpfte“ wegsperren. Das wird kommen! Ganz egal, wie hoch der Anteil der Geimpften unter den Infizierten auch sein wird. Er entspricht ja jetzt schon nahezu der Impfquote.
Die Situation ist sehr ernst! Millionen Menschen stehen vor einer fürchterlichen Ausgrenzung, vor einer Wohn-Haft, die nichts, aber auch gar nichts, mit einem demokratischen Rechtsstaat zu tun hat – und, (angesichts der Zahl der Impfdurchbrüche) mit Gesundheitsschutz erst recht nicht. Unsere Gesellschaft steht vor einer weiteren riesigen Spaltung! Und sie will sich dieser nicht erwehren. Die Mehrheit wird sie hinnehmen, selbst wenn sie das Unrecht erkennt, weil es sie persönlich nicht betrifft.
Ich kann mir nicht recht erklären, warum mir zum Schluss dieses Artikels eine schöne Legende einfällt, die natürlich nichts mit der heutigen Situation zu tun hat: Als die Nationalsozialisten das Königreich Dänemark besetzten, sollten die Juden den Gelben Stern tragen. Das mussten sie tun, aber alle anderen Dänen machten es ebenfalls. Der dänische König erklärte, er wolle den Judenstern als Erster tragen. Daraufhin nähten sich fast alle Dänen den Stern an die Brust.
Dass die Geschichte wirklich zu hundert Prozent wahr ist, konnte ich nicht verifizieren. Fakt ist aber, dass fast alle Juden in Dänemark der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie entkamen. Ob wahr oder Legende: So kann Widerstand gegen unmenschliche Ausgrenzung aussehen.

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