So richtig locker bin ich heute nicht. Irgendwie fehlt mir der richtige Plan. Vielleicht liegt es ja an der Umwelt. Obwohl das Wetter noch immer nicht zum im Freien pinkeln einlädt, trotzdem man sich draußen noch jegliches ungeschütztes Körperteil abfriert, schickt die Hasel und die Espe schon die allergene Potenz durch die Luft. Das prangere ich an, da bin ich klar dagegen, da reagiere ich äußerst allergisch!
Apropos Wetter. Vom Wetterbericht fühle ich mich auch immer wieder im Stich gelassen.
Fast nie bin ich so angezogen, wie es die aktuelle Wetterlage verlangt. Statt morgens erst mal die Nase durch den Türspalt zu schieben, verlasse ich mich auf meine WetterApp – und friere oder schwitze mich dann tagsüber durch die Gegend. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die hier eine einäugige Wahrsagerin aus der Puszta engagiert haben, die die Wettervorhersage in einer Glaskugel liest. Die Spinnereien der Alten werden dann an die zuständigen App-Administratoren weitergeleitet – um mich in die Irre zu führen. Aber, das ist natürlich nur reine Spekulation.
Apropos Spekulationen. Wer ist eigentlich Scholli? Wie, Sie kennen den auch nicht? Aufmerksam wurde ich auf besagten Herren, als ich durch eine mir nahestehende Person auf irgendeine Sache hingewiesen wurde, die wohl irgendwie besonders schien. Da dieser Hinweis aber mit den Worten „Mein lieber Scholli …“ begann, biss sich mein Gehirn an diesen Worten fest. Jetzt bohrt die Frage: Wer ist dieser Scholli? Scholli soll wohl ein Lieber sein. Aber vielleicht ist er auch ein sogenannter Schläfer, ein Gefährder, ein Terrorist! Es liegt doch eigentlich auf der Hand. Jeder hat von ihm gehört, aber keiner kennt ihn. Aber, das ist natürlich nur reine Spekulation.
Nun bin ich aber hartnäckig. Also sprach ich die Scholli-Problematik im Freundeskreis an. Doch auch hier konnte mein Wissensdurst nicht gestillt werden. Dafür verwies man mich aber an den lieben „Herrn Kokoschzinski“ und den lieben „Herrn Gesangsverein“. Die wüssten wohl über den lieben Scholli genau Bescheid.
Da haben wir den Salat. Das scheint eine ganze terroristische Vereinigung zu sein. Mich würde ja nicht wundern, wenn Scholli, Kokoschzinski und der Herr Gesangsverein auch für die grassierende Wildvogelgeflügelpest verantwortlich sind. Aber, das ist natürlich nur reine Spekulation.
Da habe ich gleich noch eine brisante Frage. Warum kleben die Etikettenkleber bei Schwedens Einrichtungswunder IKEA die Etiketten für Selbstaufbausätze wie „Smörre“, „Plörre“, „Knörre“, „Dörre“ oder „Sörre“, die mittlerweile alle in Polen produziert werden, immer auf das unbehandelte Holz? Reicht nicht das ungute Gefühl, wenn nach Fertigstellung des Endproduktes immer noch eine Handvoll Schrauben übrig bleibt? Muss man sich nun auch noch beim Etiketten raspeln die Fingernägel abbrechen? Sind hier etwa heimwerkerverachtende Mächte am Werk? Aber, das ist natürlich nur reine Spekulation.
Dann gibt es noch die Sache, dass ich mit einigen Verpackungsmaterialien so meine Not habe. Manchmal bekomme ich ganz profane Plastebehältnisse nicht auf. Irgendein genießbarer Inhalt, mindestens vierzig Jahre haltbar, lächelt mich an. Ich komme aber nicht ran. Was bewegt die Verpacker dazu, ihre Produkte so zu verschließen, dass man ohne Waffengewalt ihrer nicht habhaft wird?
Geht es hier etwa darum, den Hungrigen in den Wahnsinn zu treiben. Steckt etwa die Pharmaindustrie dahinter? Wird hier vielleicht ein neuer Absatzmarkt für Beruhigungsmittel vorbereitet?
Aber, das ist natürlich nur reine Spekulation.