Wenn viele Menschen etwas Falsches behaupten – über einen langen Zeitraum und immer wieder – wird das Falsche dadurch nicht richtiger. Es bleibt falsch.

Wenn Stadtverordnete der Linken, CDU, SPD, FDP und einige der am besten bezahlten Mitarbeiter der Stadtverwaltung behaupten, der amtierende Bürgermeister sei „eine Schande für die Stadt“, „unfassbar arrogant“, seine Person mache den geordneten Dienstbetrieb unmöglich u.v.a.m., wenn das dann noch täglich in der Regionalzeitung steht, dann ist nur Eines daran Schande: dass diese Gewalt gegen einen Kommunalpolitiker strafrechtlich bislang nicht verfolgt wird. Bislang! Worte sind Waffen.

Wer gegen den Bürgermeister vorgeht, bekämpft die Demokratie und ist zudem gegen jeden mündigen Bürger unserer Stadt, der Matthias Rudolph 2018 seine Stimme gab.

Ein Gespräch dazu hatte ich mit einer Stadtverordneten, die den Wahlbeamten auf Zeit ebenfalls rigoros ablehnt. Sie sagte: „Er hat die Bürgermeisterwahl gewonnen. Ja, aber doch nur ganz knapp“.

Ganz knapp gewonnen, wäre auch gewonnen. Siehe „Wunder von Bern“. Fußballfans werden es wissen: Das „Wunder von Bern“ brachte  Deutschland 1954 mit dem 3:2 Sieg gegen Ungarn den Weltmeister-Titel.

Bloß gut, dass unsere Stadtverordneten nicht Schiedsrichter waren. Sie hätten vielleicht so gewertet: „3:2 ist knapp für Deutschland. Sieger ist Ungarn“.

Hier eine Gedächtnisauffrischung – die letzten Bürgermeisterwahlen betreffend:

Bürgermeisterwahl 2010:

Wahlbeteiligung 34,4%;

Eine Stichwahl wurde nötig, denn der Sieger brauchte mindestens 3.970 Stimmen und das war nicht der Fall – weder bei Herrn Hengst, noch bei den anderen Kandidaten. Also Stichwahl.

Stichwahl Hengst/Ksink 2010:

Wahlbeteiligung: 27,8 %;

59,1 %  (dieser 27,8%) stimmten für Herrn Hengst. Er hatte damit 4.367 Stimmen.

Bürgermeisterwahl 2018

Wahlbeteiligung: 41,8 %;

52,2 % (von diesen 41,8%) stimmten für Matthias Rudolph. Er hatte damit im ersten Wahldurchgang! gleich 5.732 Stimmen auf sich vereint. Phänomenal für Fürstenwalder Verhältnisse und eindeutig.

ABER

SPD, CDU, FDP, Die Linke – alle hatten gemeinsam und im Schulterschluss mit der AfD – überaus engagiert den vorherigen Bürgermeister Hengst favorisiert. Man hatte sich vielleicht miteinander so schön eingerichtet. Dass die Parteien damit völlig am Bürgerwillen vorbei tappten, hätte im Nachgang zur Folge haben können, dass sich die Kommunalpolitiker in Demut besinnen, warum sie an den Start gingen und wessen Interessenvertreter sie sind. Aber eine solche Besinnung fand nicht statt – bis heute nicht. Stattdessen geben alle ihre Energien in den gemeinschaftlichen Boykott gegen den Bürgermeister – unterstützt von einigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung „in herausgehobener Position“. So nennen sie sich selbst in einem jüngst verabschiedeten anonymen Brief voller Anschuldigungen ohne Fakten.

Befremdet schaute in der letzten Zeit manch einer von uns nach Amerika. Der Präsident der Vereinigten Staaten weigerte sich, das klare Wahlergebnis zu akzeptieren und eine ordnungsgemäße Übergabe der Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger vorzunehmen. Vier Wochen lang sperrte sich Trump gegen die Wahrheit. Die o.g. Fürstenwalder Stadtverordneten tun das mittlerweile knapp drei Jahre!

Wenn Bürgermeister Rudolph vorgeworfen wird, durch ihn sei der geordnete Dienstbetrieb nicht möglich – die Fakten sagen etwas anderes. Aktuelles Beispiel:

Die reguläre Stadtverordnetenversammlung am 12.11.2020 dauerte 4,5 Stunden. Mantra des Abends: „Der Bürgermeister muss weg!“ Sachthemen kamen wenig zur Sprache. Darum musste die Tagung am 16.11.2020 fortgesetzt werden. Wieder 4,5 Stunden lang “Der Bürgermeister muss weg!“ Fürstenwalder Belange waren wieder in der Minderheit. Also noch mal eine Fortsetzung am 23.11.2020. Wieder ging es im Großteil der fünf Stunden-Debatte darum, dass der Bürgermeister weg muss. Und das ist kein Einzelfall.

Sinn der Sitzungen sollte doch wohl sein, die Probleme unserer Stadt zu lösen, Entscheidungen zu fällen, Fürstenwalde voran zu bringen. Davon kann nicht die Rede sein.

Diese Stadtverordneten sind mit sich beschäftigt.

Ich wünschte mir, jeder wahlberechtigte Fürstenwalder ginge in den nächsten Wochen zu öffentlichen Sitzungen der Stadtverwaltung. Tun Sie sich das an! Nur einmal.

Hören Sie sich persönlich an, wie die Stadtverordneten auftreten, denen Sie Ihre Stimme und Ihr Vertrauen gaben. Die meisten engagierten sich in den vergangenen Jahrzehnten tatsächlich für die Stadt und verdienten jeden Respekt.

Doch jetzt – in dieser unheilvollen Anti-Rudolph-Gemeinschaft der letzten drei Jahre – sind Achtung und Umgangsformen offensichtlich verloren gegangen. Dass mehrere der ständig in der Öffentlichkeit über den Bürgermeister klagenden Personen gern selbst Bürgermeister/in werden wollen – und zwar schnell – erschwert noch die Situation.

Gehen Sie zu irgendeiner Sitzung und machen Sie sich ein Bild. Bald.

Sie werden die Veranstaltung nicht verlassen können, ohne sich fremd zu schämen. Schämen für die, die sich da in Wortwahl und Anstand völlig vergessen. Danach kann man entscheiden, ob man diesen Personen nochmal seine Stimme gibt.

Die nächste Wahl kommt bestimmt.

Sybille Gurack

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In der nächsten Ausgabe informieren wir Sie über den Sitzungsplan.

Die erste Stadtverordnetensitzung im neuen Jahr wird vermutlich am 28.1.2021 stattfinden.

Lassen Sie sich nicht durch falsche Berichterstattung manipulieren. Gehen Sie zu den Veranstaltungen und beurteilen Sie selbst, wer der Stadt schadet