Deutschlandweit wurden am 1. Mai von Juristen und Bürgern weiße Rosen vor den Amtsgerichten abgelegt, hier vor der Tür des Gerichtes in Fürstenwalde. Grund für diese Aktionen sind die polizeilichen Durchsuchungsmaßnahmen in Privat- und Büroräumen eines Weimarer Richters. Der Familienrichter hatte die Maskenpflicht an zwei Weimarer Schulen aufgehoben. Inzwischen sind zwei weitere Richter Ziel staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Auch sie hatten Urteile gefällt, die die Maskenpflicht teilweise aufhoben. Aus Sicht der Bürger und Juristen, die die Blumen niederlegten, würde mit polizeilichen und staatsanwaltlichen Maßnahmen gegen Richter die Unabhängigkeit der Justiz bedroht. So würden Richter eingeschüchtert, unabhängige Urteile zu sprechen. In vielen Orten Deutschlands nahm die Polizei die Personalien der Bürger auf, die Blumen ablegten. In Fürstenwalde nicht. Wer Blumen für den Erhalt des Rechtsstaates ablegt, ist heute vielerorts schon verdächtig.
Foto: Norbert Töbs