Kolumne von Jan Knaupp
Habe ich in meiner Dezemberkolumne noch beklagt, wie sehr mich dass Jahr 2020 genervt hat, muss ich momentan feststellen – 2021 ist bis jetzt genau so bescheuert.
Das böse Wort mit „C“ (…dessen Name in dieser Kolumne nicht genannt werden soll) ist noch genauso präsent, das nervige und deprimierende Drumherum ebenso.
Leider sind die Weihnachtsfeiertage längst vorbei, also lassen sich ein erhöhter Alkoholkonsum und eine unüberlegte Völlerei nicht wirklich plausibel begründen.
Frustsaufen wäre zwar angebracht, ist aber nicht so gesund. Genauso verhält es sich mit den Fressorgien. Also nicht übertreiben, in Maßen ist leider besser, als in Massen.
Aber diese Kolumne soll keine Depressionskolumne werden, daher sollte man auch ruhig mal die positiven Aspekte der jetzigen Situation beleuchten.
So zum Beispiel das Homeoffice.
Da wäre eine Schlagzeile aus der letzten Woche: „Anwalt hat Sex während virtueller Gerichtsverhandlung, Webcam überträgt pikante Aufnahmen live“.
Das ist doch mal eine positive Nachricht. Da ist jemand, der hat mitten im drögen Arbeitsalltag zusätzlich noch Spaß. Und nicht nur er. All jene, die dem Anwalt und seiner aktiven Partnerin zugeschaltet waren, die diese Gerichtsverhandlung miterleben durften, hatten auch noch etwas davon. Homeoffice sei Dank.
Dann ist Homeoffice ideal für das Tragen von Lieblingsklamotten, die man aber nie außerhalb der eigenen vier Wände zeigen würde.
Sie wissen schon, ich meine die mottige, abgewetzte, schlabberige Jogginghose. Fast jeder Otto Normalverbraucher nennt so ein charismatisches Wohlfühlteil sein Eigen. Ich gebe hier offen zu – ich trage gern mal mein altes graubaumwollendes Freischwingerhöschen ganz provokant und ungeniert. Homeoffice sei Dank.
Und so lassen sich noch einige positive Aspekte aus dieser absurden Zeit filtern.
Weniger soziale Kontakte – das bedeutet auch, dass keine ungebetenen Gäste den geheiligten Homeoffice-Feierabend vermiesen.
Kaum Freizeitaktivitäten – das bedeutet auch, dass man ein besseres Verhältnis zur eigenen Couch und zu NETFLIX aufbauen kann.
Geringere Sportmöglichkeiten bedeuten auch, dass man die Zunahme des eigenen Körperfettes auf die allgemeinen Umstände schieben könnte.
Und wenn man so viel Blödsinn in eine Kolumne schreibt, bedeutet das auch, man sollte diese schleunigst beenden.
Also bis bald & Grüße aus dem Homeoffice!