Protest gegen den Windpark Berkenbrück – Deine Stimme für den Schutz unserer Natur!
Berkenbrück. Der Wind dreht oder besser, der Wind soll gedreht, verdreht, verwirbelt werden, die Kraft des Windes genutzt werden, ein Windpark soll entstehen. In der Ausschusssitzung Berkenbrück vom 19.09.2023 wurde von den Initiatoren Komturei Lietzen und ihrem Planungsbüro aus München der Gemeinde öffentlich vorgestellt: Das Projekt Windpark mit elf Windkrafträdern. Es soll in Kooperation mit der Komturei Lietzen – der letzte noch erkennbare Rittersitz des ehemaligen Templerordens – ein als in der Region verwurzelter Eigentümer der Flächen umgesetzt werden. Diese agieren jetzt vorbei an der Gemeinde, vorbei an der Natur und den schützenswerten Wildtieren. Auserkoren dafür ist ein Areal, welches nur 200 Meter vom Naturschutzgebiet Dehmsee entfernt ist, ein Gebiet, welches laut Lärmaktionsplan nicht einmal für solch ein Vorhaben vorgesehen, sondern als Ruheraum für Berkenbrück ausgewiesen ist.
Die Nachfrage beim Umweltamt zeigte: „Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sind sowohl durch die Errichtung einer WEA einschließlich Zuwegung und Kranstellfläche (Boden, Landschaftsbild, Fauna, Flora) als auch durch den Anlagenbetrieb (Lärm, Schattenwurf, Rotorbewegung) zu erwarten. Insbesondere können betriebsbedingte Wirkungen zu Scheuchwirkungen für Tiere und einer Kollisionsgefahr von Vögeln/Fledermäusen führen. Die elf beantragten WEA-Standorte (G02024) befinden sich außerhalb von nationalen/europäischen Schutzgebieten. Schutzgebiete sind von den nächstgelegenen beantragten WEA-Standorten ca. 350 m (nordöstlich) bzw. ca. 200 m (südlich) entfernt. Europäische Vogelschutzgebiete sind (aufgrund der Entfernung zum geplanten Windpark) nicht betroffen.“ Also alles kein Ding?
Ist das Projekt tatsächlich rechtens und bis ins Detail geprüft? Warum wird solch ein Vorhaben nahezu heimlich abgestimmt, ohne die Ortsansässigen miteinzubeziehen? Das Problem liegt in der Rechtsgrundlage, denn der Bau einer Windkraftanlage wird über das Bundesrecht abgewickelt. Dies bedeutet, die Interessen des Landes kollidieren mit denen des Bundes, Bundesrecht steht über Landesrecht. Somit hat die Gemeinde keinerlei Mitspracherecht und es werden einfach Entscheidungen von Leuten getroffen, die gar nicht betroffen sind.
Was passiert nun mit dem Naturschutzgebiet, was mit dem Dehmsee, wird er austrocknen? Was geschieht mit dem Grundwasser, wird es durch die Einbringung der vorgesehenen Betonpfeiler in den Waldboden verunreinigt? Was wird mit dem Waldbestand? Der eh schon trockene Boden und das dann veränderte Regenverhalten sind Risiken der erhöhten Waldbrandgefahr. Brennt es erst einmal in Berkenbrück, so ist der Weg des Feuers nicht weit bis nach Fürstenwalde. Das natürliche Ökosystem wird enorm gestört, Brut- und Nistplätze zerstört. Windräder sind im Grunde Vogel- und Fledermausfallen, die wie Schreddermaschinen wirken. Die tiefe Frequenz des Infraschalls, welche durch die großen Windturbinen künstlich generiert wird, ist eine Gefahr für Mensch und Tier. Warum wird ein bewusstes Gesundheitsrisiko mit physischen (z.B. Herz-/Kreislauf) und auch psychischen Auswirkungen eingegangen? Für Profit, für Geld? Wem nutzt es? Ist es wirklich notwendig, der Natur ein Stück Lebensraum zu nehmen? Gibt es Alternativen?
Umweltschutz und -freundlichkeit sind schön und gut. Doch genauso ist der Mensch Teil der Umwelt, ebenfalls schützenswert. Oder etwa nicht? Auch der Mensch braucht Ruheräume und Rückzug, um dem alltäglichen „Wahnsinn“ stand zu halten, um Kraft zu schöpfen, damit neue, lebensbejahende Projekte und Ideen in die Tat umgesetzt werden.
Nur leider ist das Wesen Mensch sehr auf Profit, Geldgier und Macht programmiert – natürlich nicht alle – ein Programm, welches ihn letzten Endes selbst zerstört statt nützt. Besinnen wir uns wieder auf unser MenschSein, auf das Wunder des Lebens und sagen Stopp, das lassen wir nicht mit uns machen. Sonst weht am Ende der gefühlskalte Wind der Selbstzerstörung.
Stopp sagt auch die Bürgerinitiative Berkenbrück. Jetzt gibt es Gegenwind! Die besorgten Anwohner machen sich Luft und haben sich für eine Unterschriftensammlung entschieden. Sie zeigen, „wir wollen das Projekt Windkrafträder nicht, wir wollen unsere Natur, unseren Lebensraum erhalten“. Sie sprechen somit ihren Unmut, ihre Sorgen, ihre Zweifel aus. Sie zeigen, dass sie sich übergangen fühlen. Der Protest ist ein Stopp für die politische Entscheidung. Die entsprechende Liste für die Unterschriftensammlung liegt ab sofort im Landgasthof Berkenbrück aus. Ein Jeder ist hiermit aufgerufen, seinen Beitrag gegen den Bau der Windräder zu leisten.
Der Hauke-Verlag bedankt sich für die Zuarbeit besorgter Leser, die dieses wichtige Thema für die Öffentlichkeit nun zugänglich machen.
Quellen: www.amt-odervorland.de, öffentliches Protokoll vom 19.09.2023, Ausschuss für Bau, Finanzen und Umwelt und Ausschuss für Soziales, 3. Sitzung; Energieportal Brandenburg.
Bianca Laube