Michael Hauke: Herr Winter, Sie sind als Björn Banane bekannt geworden. Sie sind auf Hunderten Grundrechtsdemos aufgetreten. Erzählen Sie bitte kurz, wie es dazu gekommen ist.

Björn Banane: Ich war bis 2020 als Eventmanager, „DJ Uncle B.“ und als Partysänger unterwegs. Ich habe im gesamten deutschsprachigen Raum aufgelegt und gesungen. Das waren Events mit 2.000 bis 3.000 Menschen. Im Jahr 2018 habe ich bei Xtreme Sounds meinen ersten Partysänger-Plattenvertrag unterschrieben. Dort sind auch andere bekannte Malle-Künstler gebunden, z.B. Peter Wackel, Tim Toupet oder Micky Krause. Ich war bei den „Best of-CDs“ dabei. 2019 bin ich dann erstmals im Bierkönig auf Mallorca aufgetreten.

Michael Hauke: Und dann kamen die Veranstaltungsverbote und Lockdowns…

Björn Banane: Das war hart für mich, aber ich dachte damals, dass sei alles nötig, um das gefährliche Virus einzudämmen. Ich habe schon eine FFP2-Maske getragen, da gab es noch gar keine Maskenpflicht. Ich habe peinlich genau auf Abstand geachtet und hatte wirklich große Angst. Ich habe zu 100% an die Corona-Erzählung geglaubt. Dazu müssen Sie wissen, dass ich schweres allergisches Asthma habe. Ich hatte Angst um mein Leben. Das wurde uns ja jeden Tag erzählt.

Michael Hauke: Wann haben Sie festgestellt, dass es vielleicht doch nicht so schlimm ist, wie Politik und Medien gesagt haben?

Björn Banane: Nach ein paar Monaten habe ich für mich selbst bilanziert. Kaum einer wurde krank, und da bekam ich erste Zweifel. Sie erinnern sich vielleicht noch an die erste große Querdenken-Demo auf dem „17. Juni „in Berlin am 01.08.2020. Da haben die Medien berichtet, dass das alles Nazis und Reichsbürger seien. Aber sie haben gleichzeitig die Bilder von Familien mit Kinderwagen und ganz normalen Menschen von Jung bis Alt gezeigt. Das passte überhaupt nicht zusammen.

Michael Hauke: Was wurde Ihnen in diesem Moment klar?

Björn Banane: Meine Zweifel wurden größer. Ich bin dann zu der nächsten Großdemo am 29.08.2020 selbst hingegangen. Da bestätigte sich das Bild von friedlichen Menschen, von Familien. Was ich da sah, war die Mitte der Gesellschaft. Und davon waren unglaublich viele da. Als die Medien dann einheitlich von 17.000 Teilnehmern berichteten, bin ich aufgewacht. Als Eventmanager kann ich Teilnehmerzahlen ganz gut einschätzen. Und dass das mehrere Hunderttausend bis zu einer Million waren, war offensichtlich. Das waren Dimensionen wie bei der Loveparade. Die offensichtliche Lüge über diese Zahlen war ein weiteres Mosaiksteinchen in meinem Aufwachprozess.

Michael Hauke: Aber Sie hatten immer noch Angst vor Corona?

Björn Banane: Immer weniger, denn es war ja kaum einer krank. Der Groschen fiel zwar pfennigweise, aber er fiel. Ich besuchte dann am 25.10.2020 eine Demo auf der Frankfurter Allee in Berlin. Was ich da sah, führte zum härtesten Aufwachmoment meines Lebens. Die Polizisten haben wahllos Menschen verprügelt. Vor meinen Augen wurden Rentner zusammengeschlagen, nur weil sie gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten. Das war wie im Krieg. Seit diesem Moment konnte Björn Banane kein Ballermann-Sänger mehr sein. Ich habe mein Handy gezückt und diese unglaubliche Polizeigewalt gegen friedliche Menschen gefilmt. Ich dachte, das müssen doch alle wissen, was in unserem Land abgeht. Ich habe das Video an meine Geschäftspartner verschickt. Aber was kam zurück? Abwertende und verhöhnende Nachrichten: Die Rentner seien doch selbst schuld, wenn sie auf eine Nazi-Demo gehen.
Für mich war das ein absoluter Schock, diese Brutalität gegen Menschen, die überhaupt nichts gemacht hatten. Ich wurde vorher als DJ öfter von der Polizei engagiert und habe da vor vielen Polizisten aufgelegt. Ich konnte das alles nicht glauben.

Michael Hauke: Wie ging es für Sie weiter?

Björn Banane: Als Party-Sänger konnte ich nicht weiter arbeiten – das ging einfach nicht, bei dem was in unserem Land gerade passierte. Ich bin dann in den Wald gegangen und habe das Handy in die Hand genommen und mich beim Singen gefilmt. Das Audiomaterial hatte ich mit einem Produzenten in Oranienburg komponiert und getextet. Mein erster Protestsong entstand aus diesen ganzen Eindrücken und der Verfälschung der Tatsachen durch die Medien. Er hieß „Die Wahrheit“. Dieses Musikvideo wurde über Telegram unendlich oft geteilt. Auf den Demos wurde ich daraufhin als Björn Banane überall erkannt, und ich sang nicht mehr auf Partys oder auf dem Ballermann, sondern auf Grundrechtsdemos.
Aber ich muss meine Familie ernähren. Ich sammle bei jedem Konzert eben auch Geld. Das geht gar nicht anders, ich habe ja keinerlei andere Einkünfte. Und ich verkaufe meine CDs.

Michael Hauke: Wie heißt Ihr neuestes Album?

Björn Banane: Es heißt „NeuAnfang“ und soll den Menschen trotz allem, was immer weiter um uns herum geschieht, Mut machen. Mut machen eben für den Neuanfang.

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