von Michael Hauke
Vor der letzten Kanzlerin-Ministerpräsidentenkonferenz stieg die Inzidenz wie durch Zauberhand auf über 100. Diese Zauberhand war in Wahrheit eine explodierende Zahl von Testungen, die das gewünschte Ergebnis punktgenau lieferte. Nicht nur jede Statistiker weiß, dass absolute Zahlen ohne Angabe der Bezugsgröße keine Aussagekraft haben.
Dass es tatsächlich die letzte Konferenz dieser Art war, wusste man in dem Moment noch nicht. Nun wurde alle Corona-Macht an die Kanzlerin übertragen. Und was passierte im Vorfeld? Die Bundeskanzlerin und ihr Umfeld zeichneten unaufhörlich Horrorbilder aus den Intensivstationen. Damit wurde die erneute, inzwischen brutale Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes mit Ausgangssperren, weiteren Grundrechtseinschränkungen, die Fortführung des Endlos-Lockdowns usw. argumentativ hinterlegt. Mit der Panikmache über die Situation auf den Intensivstationen wurde die Entmachtung der Bundesländer (der Bundestag wurde bereits im November 2020 ausgeschaltet) und die komplette Machtkonzentration auf das Kanzleramt begründet. Der einzige Haken an dieser Panikmache ist, dass sie nicht stimmt. Es ist – höflich ausgedrückt – die Unwahrheit!
Denn die Belegung der Intensivbetten in Deutschland ist weitestgehend konstant. Sie liegt, so weit man in der Statistik zurückblicken kann, immer rund um 20.000, mal sind es ein paar Hundert mehr, mal ein paar Hundert weniger. Die Pandemie hatte merkwürdigerweise keinerlei Auswirkungen auf die Anzahl der intensivmedizinisch betreuten Patienten – auch wenn das Gegenteil noch so laut herausposaunt wird. Es bleibt falsch!
Was sich tatsächlich verändert hat, ist die Gesamtzahl der Betten auf den Intensivstationen. Eigentlich hätte sich die Zahl massiv erhöhen müssen. Aber das Gegenteil ist passiert: Sie ist drastisch reduziert worden. Im Mai 2020 gab es in Deutschland noch über 31.400 Intensivbetten, Anfang August 2020 waren es nur noch 28.500, bis die Zahl Anfang April 2021 auf 23.624 Betten zurückgegangen war.
So konnte die Regierung mit der Meldung Panik verbreiten, dass die Anzahl der freien Intensivbetten von 11.000 auf 3.000 zurückgegangen ist. Das ist rein mathematisch korrekt. ABER: Die Zahl der belegten Betten ist durchgehend gleich!
Nach offizieller Verlautbarung haben wir die schlimmste Pandemie seit über 100 Jahren. Wenn dem wirklich so ist, ergeben sich Fragen:
- Warum ist in dieser dramatischen Pandemie die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Patienten nicht nach oben geschossen?
- Was ist der wahre Grund, dass man während der Pandemie rund 8.000 Intensivbetten abbaut, was rund 26% entspricht?
- Warum wurden im vergangenen Jahr 21 Krankenhäuser für immer geschlossen?
- Und warum werden diese Zahlen, die man braucht, um die Situation zu verstehen, nicht publiziert?
Stattdessen hören wir in einer unerträglichen Panikmache, dass es nur noch wenige freie Intensivbetten gäbe. Dass dieser Mangel bewusst herbeigeführt wurde und nicht durch steigende Patientenzahlen, erfährt man nicht. Von der Regierung nicht – und tragischerweise von den Mainstreammedien auch nicht. Sie spielen das Spiel der Regierung mit. Es wäre so einfach, die Wirklichkeit zu recherchieren. Ein Blick ins Intensivregister reicht aus. Es ist ein Skandal ohnegleichen, dass man einen medizinischen Notstand offensichtlich bewusst herbeiführt und den Bürgern gleichzeitig die Grundrechte und die Existenzen nimmt, weil die Intensivstationen überlastet sein sollen.
Sie können alle aufgeführten Zahlen überprüfen auf der Seite des DIVI-Registers: https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen (klicken Sie dazu unter „Bundesland“ auf „Deutschland insgesamt“)
Wie mehrere Studien zeigen, über die ich schon im Dezember informierte und über die zuletzt das Deutsche Ärzteblatt berichtete, ist die Krankenhausbelegung insgesamt auf einem historisch Tiefststand (mitten in der Pandemie!). Und die Belegung der Intensivbetten ist laut DIVI-Register unverändert. Wenn eine Pandemie über 14 Monate nicht dazuführt, dass in den Krankenhäusern mehr los ist als sonst, könnte, ja müsste man zu dem Schluss kommen, dass hier etwas nicht stimmt.
Wäre es nicht Aufgabe der Presse, diesen Skandal aufzudecken und zu fragen: Dient der künstlich herbeigeführte Notstand auf den Intensivstationen vielleicht als Rechtfertigung für die schwerwiegendsten Freiheitsbeschränkungen seit dem zweiten Weltkrieg und die Herbeiführung der absoluten Machtfülle der Kanzlerin?
Ist die Testpflicht eventuell Teil derselben Strategie, indem man mit explodierenden Testzahlen auch mehr Positive findet, um dadurch den Inzidenzwert nach oben zu bekommen und ihn da zu halten?
Die Zahlen oben zu halten ist mit den vielen Zwangstests leicht zu erreichen: Man muss innerhalb von sieben Tagen nur einen einzigen unter eintausend Menschen finden, der positiv ist. Schon kommt man auf eine Inzidenz von 100. Mit einem zweiten positiv Getesteten innerhalb einer Woche – wahrscheinlich wie meistens symptomlos – steigt die Inzidenz schon auf 200.
Mittels der Zwangstestungen kann die Regierung ewig mit Notstandsgesetzen regieren, aus denen es kein Entkommen mehr gibt. Könnte das der Grund sein, dass es auch nach sechs Monaten ununterbrochenen Lockdowns keinerlei Öffnungsstrategie, sondern nur Pläne für weitere Verschärfungen gibt?
Konstante Belegung auf den Intensivstationen, aber Bettenabbau von 26% innerhalb eines Jahres
Die Daten und diese Grafik des DIVI-Registers (www.intensivregister.de) widersprechen den Angaben der Regierung und der Medien komplett: Die Zahl der belegten Betten ist immer gleich. Was sich geändert hat, ist die Gesamtzahl der Betten. Nur durch den dramatischen Intensivbettenabbau kommen einzelne Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen.