Von Michael Hauke
Im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages kam es am 09.09.2020 zu einer Anhörung über den Fortbestand der „Pandemischen Lage nationaler Tragweite“. Einer der angehörten Experten war – natürlich – Professor Christian Drosten. Er äußerte sich konkret, ob Masken Viren abhalten könnten. Er sagte wörtlich: „Das ist reine Spekulation. Dazu gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Und es gibt umgekehrt eben Länder, in denen man sagen kann, es wurde von Anfang an durchgängig Maske getragen, dazu gehören sehr viele asiatische Länder, und trotzdem ist es zu großen Ausbrüchen gekommen.“
Was Drosten dort sagt, ist beileibe keine Sensation, sondern wird genauso von allen zuständigen Bundesbehörden und allen Herstellern vertreten: „Masken schützen nicht vor Viren!“ Man muss sich diesen Satz nur deswegen auf der Zunge zergehen lassen, weil „der Virologe, dem die Deutschen vertrauen“ (Zitat ARD) das öffentlich sagt. Neun Tage später war Drosten allerdings ganz anders gepolt. Der Deutschen Welle (DW) gab er am 18.09.2020 ein Interview, bei dem er gleich am Anfang betonte: „Die Masken bekommen wir so schnell nicht los. Denn auch wenn wir mit den Impfungen beginnen, wird der größte Teil der Bevölkerung weiter Masken tragen müssen.“
Enttäuschend, dass die Journalisten der Deutschen Welle Professor Drosten in diesem Augenblick nicht stellen und ihn nicht fragen: „Moment mal, vor gut einer Woche haben Sie im Bundestag erklärt, dass der Virenschutz durch Masken reine Spekulation sei und es keine wissenschaftlichen Belege dafür gebe. Wie geht das damit einer, was Sie jetzt sagen?“ Stattdessen wird der Satz, dass wir die Masken so schnell nicht loswerden, zur Überschrift des Interviews, die danach in allen anderen Qualitäts-Medien zitiert wird. Seine Aussage aus dem Bundestag, dass das reine Spekulation sei, wurde von denselben Medien unter den Teppich gekehrt. Im Bundestag gab es übrigens eine ähnliche Situation wie bei dem DW-Interview: Keiner der Abgeordneten fragte nach, wie denn auf dieser Grundlage die Maskenpflicht zu rechtfertigen sei.
Es möchte sich wohl kein Fragesteller – ob aus Politik oder Medien – verdächtig machen. Reicht eine solche Frage vielleicht schon aus, um ein „Covidiot“, ein „Verschwörungstheoretiker“ oder gar ein „Corona-Leugner“ zu sein? Also frage ich besser nicht nach! Ich halte meine Klappe und ziehe artig meine Maske auf. Die innere Selbstzensur funktioniert perfekt. Die frühere „vierte Gewalt“, aber auch die Opposition haben ihre Kontrollfunktion komplett eingestellt.
Umso bemerkenswerter ist es, wie viele Menschen in jeder unserer Ausgaben auf den Leserforumseiten mit ihrem Namen zu dem stehen, was sie denken. Es ist längst Zeit, mich bei denjenigen zu bedanken, die frank und frei schreiben, was sie denken. Sie zeigen jede Ausgabe, dass es geht! Jeder, der einen Leserbrief schreibt, egal welche Meinung er vertritt, stärkt die Demokratie. Denn der Diskurs ist es, der nötig ist – nicht die Einheitsmeinung und schon gar nicht die Schmähung des Andersdenkenden, die den Mechanismus der Selbstzensur erst in Gang setzt. Ein Dank an jeden einzelnen Leser, der das tut.
In der vergangenen Ausgabe haben wir – wahrscheinlich als einziger Verlag in Deutschland – ein Luftbild der Großdemonstration vom 29.08.2020 in Berlin gedruckt. Es zeigt die unvorstellbaren Ausmaße, die der Protest inzwischen erreicht hat. Sehr viele Leser haben von unserem Angebot Gebrauch gemacht und das Foto kostenlos bestellt. Die vielen Briefe, die wir nach der vergangenen Ausgabe erhalten haben, konnten wir nicht alle auf einmal drucken. Es geht aber keiner unter; in der nächsten Ausgabe erscheinen die, für die heute kein Platz war.
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