Am 22. Januar bekam der Hauke-Verlag Post vom Deutschen Presserat. Eine Bürgerin hatte einen meiner Artikel bei der Kontrollinstanz gemeldet. Es ging um den Beitrag „Weniger Atemwegserkrankungen und Beatmungen als 2019 – Studie zeigt erstaunliche Zahlen aus den Krankenhäusern“. Er erschien am 16.12.2020 in den Zeitungen des Hauke-Verlages und berichtete über eine Studie der „Initiative Qualitätsmedizin“, die  38% aller Krankenhausaufenhalte in Deutschland ausgewertet hatte. Alles was in dieser Studie zutage kam, steht in krassem Widerspruch zu den offiziellen Darstellungen. Das Jahr 2020 soll als Pandemiejahr in die Geschichte eingehen. Aber diese Pandemie ist in den Krankenhäusern nicht wirklich angekommen. Es gab im Jahr 2020 bis zu 40% weniger Patienten in den Krankenhäusern, weniger belegte Intensivbetten, weniger schwere infektiöse Atemwegserkrankungen (!!) und weniger künstliche Beatmungen als im pandemiefreien Jahr 2019.

In der Beschwerde hieß es, ich hätte „das Untersuchungsergebnis der Studie völlig falsch dargestellt“. Der Presserat teilte mir die Ziffern des Pressecodex‘ mit, gegen die ich verstoßen haben könnte: Ziffer 2 („Sorgfalt“) und Ziffer 14 („Medizin-Berichterstattung“). Mir wurde der Pressecodex überreicht, verbunden mit der Aufforderung, der Beschwerde „auf geeignete Weise“ abzuhelfen.

Ich hatte die Studie vor Schreiben des Artikels mehrfach gelesen und durchgearbeitet, gerade weil die Analyse der „Initiative Qualitätsmedizin“  in so großem Widerspruch zu dem steht, was über die Situation in den Krankenhäusern tagtäglich berichtet wird. Den Vorwurf der fehlenden Sorgfalt empfand ich als regelrecht surreal. Ich antwortete dem Presserat, dass ich kein einziges Wort meines Beitrages zurückzunehmen hätte, weil alles durch offizielle Zahlen belegt sei.

Eine Reaktion erhielt ich darauf nicht. Nach einer Woche fragte ich nach, ob der Deutsche Presserat gedenke, mich weiter zu verfolgen oder die Sache zu den Akten gelegt hätte. Die Angelegenheit wäre zu den Akten gelegt worden, wurde mir mitgeteilt.

Damit wollte und konnte ich mich nicht zufrieden geben. Ich hatte gründlich und sorgfältig recherchiert. Ich verlangte eine Entschuldigung für die haltlosen Vorwürfe. Darauhin rief mich der Referent beim Deuschen Presserat, Jens Radulovic, an. Nach längerer Diskussion bat er mich, ihm die Studie, über die ich berichtet hatte, zuzuschicken. Ich war einigermaßen fassungslos. Der Presserat hatte sich mit der „summarischen Prüfung“ fast einen Monat lang Zeit gelassen, ehe ich die Beschwerde erhielt. Und nun stellte sich heraus, dass die Studie dem Presserat gar nicht bekannt war.

Offensichtlich wurde mein Artikel nicht mit den tatsächlichen Zahlen, sondern mit der Mainstream-Berichterstattung und Regierungsverlautbarungen abgeglichen. Dort geht es ja andauernd um die Überlastung des Gesundheitswesens. In Wahrheit hatten laut Studie ganze 0,53% aller Krankenhauspatienten Corona. Das Fazit der Studie lautet: „Es wurden deutlich weniger Patienten im Krankenhaus behandelt als 2019. Auch die Gesamtzahl der schweren infektiösen Atemwegserkrankungen, Intensivfälle und Beatmungsfälle war zu jedem Zeitpunkt geringer als 2019. Zu keinem Zeitpunkt war in den beteiligten Krankenhäusern ein Kapazitätsengpass messbar.“

Nachdem der Presserat die Studie, die 2,9 Millionen Krankenhausfälle untersucht hatte, zur Kenntnis nahm, wurde mir mitgeteilt: „Nach Abgleich mit der von Ihnen vorgelegten Studie bestätige ich Ihnen, dass Sie die Inhalte der Studie korrekt zitiert haben. Entsprechend ist die darauf aufbauende Meinungsäußerung und somit die streitgegenständliche Veröffentlichung presseethisch nicht zu beanstanden.“

Das habe ich nun also schriftlich.Ich werte die Beschwerde, die mir der Presserat zustellte, als Form des Druckes, vielleicht sogar als Einschüchterungsversuch. Laut Anschreiben sollte ich geeignete Maßnahmen der Abhilfe schaffen, sprich: über solche Dinge nicht mehr berichten. Die tatsächlichen Zahlen aus den Krankenhäusern geben nämlich Anlass zu erheblichen Zweifeln an der offiziellen Version der Pandemie, die zu den gesamten Corona-Maßnahmen geführt hat.

Fragen bleiben: Wäre der Presserat auch eingeschritten, hätte ich die Zahlen aus den Krankenhäusern derart übertrieben, dass man das gewünschte Horrorszenario erhalten hätte? Inzwischen ist ja öffentlich geworden, dass das Innenministerium dem RKI und bekannten Virologen in etlichen Mails das Erstellen von Horrorszenarien auferlegt hatte – und die „Wissenschaft“ in die geforderte „maximale Kollaboration“ (wörtlich!) gern einwilligte. Das Ergebnis ist die Panikmache, die wir seit einem Jahr erleben.

In den Krankenhäusern war es im Jahr 2020 laut Studie der „Initiative Qualitätsmedizin“ in allen pandemierelevanten Bereichen und darüber hinaus deutlich ruhiger als im pandemiefreien Jahr 2019.

Der Skandal für den Presserat war, dass ich darüber berichtet habe. Der Skandal für mich ist, dass es sonst keiner tut.

Michael Hauke