Von Jan Knaupp

… und mittlerweile gibt es mit ihm große Probleme. Seit fast 30 Jahren breiten sich die Tiere aus, die Population nimmt Ausmaße an, die mittlerweile als Bedrohung der Existenz von Landwirten, Weidetierhaltern und Kleinbauern angesehen werden muss. Nutztiere jeglicher Art, aber mittlerweile auch schon Haustiere, stehen auf dem Speiseplan von Isegrim. Weiden und Koppeln mit Schafen, Ziegen und Rindern werden immer häufiger von Wolfsrudeln angegriffen. Selbst Herdenschutzhunde bieten keine absolute Sicherheit und werden immer wieder selbst zu Opfern.
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hat am 07.09.2022 in einem aktuellen Bericht auch zu den wolfsverursachten Schäden in Deutschland 2021 informiert. Aus diesem geht hervor, dass die Übergriffe durch Wölfe deutschlandweit um 3,5 Prozent zugenommen haben. Hier in Brandenburg stieg die Zahl der gerissenen Nutztiere wohl sogar um über 35% gegenüber zum Vorjahr – von 864 auf 1173. Darunter sind auch 172 Rinder sowie Pferde, Alpaka, Hunde und Hühner. Die Zahl der bestätigten Wolfsübergriffe stieg ebenfalls um 36 Prozent zum Vorjahr. Brandenburg ist damit trauriger Spitzenreiter und hat mit über 900 bestätigten Wölfen die weltweit höchste Wolfsdichte.
Beklatschen die Wolfs-Enthusiasten in den verschiedenen Natur- und Artenschutzvereinen und die entrückten Verfechter einer flächendeckenden Wolfspopulation auf politischer Ebene noch immer die Rückkehr des Raubtieres, ist der Wolf mittlerweile im ländlichen Raum zu einer omnipräsenten Gefahr geworden.
Schlagzeilen: „Wölfe reißen innerhalb einer Woche zwei Kälber in Ortsnähe zu Ranzig bei Beeskow (MOZ, 07.03.2023)“, „Beim Gassigehen im Wald: Wölfe reißen Colliehündin und fressen sie teilweise auf (MOPO, 07.03.2023)“, „Herdenschutzhund von Wolf getötet (MDR, 01.03.2023)“, „Oberspreewald: Wolf reißt sieben Kamerunschafe… (23.02.2023, Lausitzer Rundschau)“, „Tödlicher Wolfsangriff auf Hund (ndr.de, 13.12.2022)“, „Vermehrte Wolfsrisse um Eberswalde – immer näher an Wohngebieten (MOZ, 07.03.2023)“, „Acht Schafe in Ahrensdorf / Rietz Neuendorf getötet – weitere Wolfsrisse befürchtet (MOZ, 28.11.2022)“, Blutbad auf Schafswiesen bei Guben und Spremberg (LR, 14.07.2022), usw. usw.
Wenn man bei Google unter News „Wolfsrisse Deutschland“ eingibt, erhält man so eine Vielzahl von aktuellen Berichten über Wolfsangriffe, dass man sich fragt, warum passiert hier so wenig, um diese Gefahr einzudämmen?
1990 wurden die Raubtiere unter gesetzlichen Schutz gestellt, der Wolf ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Tierart. Dagegen ist nichts zu sagen! Das entspricht den Richtlinien über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen (Berner Konvention, 1979).
Seitdem hat aber die Population enorm zugenommen. Der Wolf sucht sich mittlerweile seine Beutetiere nicht mehr nur in seinen „natürlichen Lebensräumen“. Mittlerweile jagen die Rudel nicht nur im „tiefen, tiefen Wald“ das Grimm’sche Rotkäppchen und alte Großmütter – nein, sie jagen auf Weideflächen, sie jagen dicht an bewohnten Gebieten und teilweise sogar direkt an und in von Menschen besiedelten Ortschaften.
Da sie keine natürlichen Feinde haben, die Bejagung durch den Menschen verboten ist, haben sie auch jegliche Scheu verloren. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nichts gegen die Tiere. Ich habe aber etwas dagegen, wenn falsch verstandener Tierschutz und die romantische Wolfsfaszination der Stadtmenschen in den politischen Gremien für noch mehr Schaden sorgen als bisher schon geschehen.
Es muss die Möglichkeit gegeben sein, Nutz- und Haustiere vor Übergriffen zu schützen, es muss die Möglichkeit gegeben werden, den Wolf aus besiedelten Gebieten zu vertreiben. Und es muss die Möglichkeit einer Regulierung der explodierenden Wolfspopulation geben! Jegliche Untertreibung der realen Problematik, ist hier fehl am Platz. Der Wolf ist zurück!

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