So, fast geschafft. Nur noch wenige Wochen, dann ist dieses arschige 2020 endlich vorbei. Ein Jahr, welches man ganz aus der Zeitrechnung streichen sollte.
Na klar, schlimmer geht immer, aber 2020 hat sich wirklich Mühe gegeben, die Erträglichkeitsskala auszureizen.
Immer wieder bemängelten Leser, der Knaupp würde in diesem Jahr weniger schreiben – und wenn, dann nicht mehr so humorvoll.
Das stimmt, mir war in den vergangenen Monaten nicht wirklich nach Kolumnenschreiberei. Mir hat 2020 ganz schön die Lust am Spaß versaut.
Aber nicht nur mir. Mittlerweile sind wir alle gebeutelt, genervt und dünnhäutiger geworden. Neben den Höhen und Tiefen des ganz persönlichen Lebens, hat die Pandemie unser Jahr bestimmt. Covid-19 und all jenes, was damit zusammenhängt, hinterlassen bei jedem einzelnen von uns Spuren.
Und da ist es egal, ob Coronaleugner oder Coronagläubiger, ob Maßnahmenkritiker oder Maßnahmenbefürworter, ob Maskengegner oder Maskenverfechter – jeder Einzelne hatte 2020 eine volle Breitseite Ungemach und Ärgernisse zu verkraften. Am schlimmsten hat es aber diejenigen getroffen, die hier gesundheitlich Schaden genommen haben. Das sollte man bei all den hitzigen Debatten nicht vergessen.
Und weil wir uns wahrscheinlich mit dem Mist rund um das Virus noch eine Weile beschäftigen müssen, halte ich es für geboten, das gegenseitige Akzeptanz und Rücksichtnahme Bestandteil des öffentlichen Lebens bleiben sollten.
Die aufgekeimte Gut-gegen-Böse-Mentalität, die feindselige Stimmung und das erstarkende Denunziantentum halte ich in diesen schwierigen Zeiten für unsozial und gemeinschaftsfeindlich, für ein vernünftiges Miteinander kontraproduktiv.