Von Michael Hauke

„Wir kommen jetzt in eine Phase hinein, wo der Ausnahmezustand die Normalität sein wird. Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein!“ Das sagte Karl Lauterbach bei einer RBB-Talk-Veranstaltung am 13. März in Berlin.

Ausnahmezustand für immer! Er begründet das mit dem Klimawandel, durch den es viel mehr Pandemien geben wird. Obwohl es doch eigentlich wärmer werden soll, was der Ausbreitung von Atemwegserkrankungen entgegensteht.

Wer Karl Lauterbach für einen fahrlässigen, vielleicht sogar verrückten Plauderer hält, der seine eigenen merkwürdigen Theorien aufstellt, der unterschätzt die Situation völlig, denn: Am 16.03.2022 hat das Bundeskabinett mit fünf Unternehmen Verträge zur Bereitstellung von Corona-Impfstoffen bis ins Jahr 2029 abgeschlossen. Was Lauterbach sagt, ist die Planung der Bundesregierung: Ausnahmezustand für immer! Deutschland hat sich den Corona-Impfstoff vertraglich für mehr als sieben weitere Jahre gesichert. Kinder, die heute elf, zwölf Jahre sind und schon zwei Jahre Ausnahmezustand hinter sich haben, werden dann erwachsen sein. Und der Ausnahmezustand wird sie dann immer noch begleiten. Die Impfung wird zur sich mehrfach jährlich wiederholenden Pflicht. Die Inzidenz wird natürlich ständig ganz hoch sein. Ob man dann beim siebten, zehnten oder zwölften Booster sein wird, ist zweitrangig. Die Bundesregierung plant einen unabsehbaren Ausnahmezustand, und der immer leicht verwirrt wirkende, aber offensichtlich klar denkende Lauterbach spricht es aus, damit keiner sagen kann, er hätte es nicht gewusst.

Der Freedomday ist nicht verschoben, wie es beschwichtigend heißt. Es wird ihn in diesem Land nach Planungen unserer Regierung niemals geben! „Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein!“ Das sagt der Bundesgesundheitsminister nicht als Einzelmeinung, nicht einfach so oder vielleicht aus Versehen. Das ist unsere Perspektive.

Gleichzeitig kündigt er eine „Sommerwelle“ an. Mithilfe der „Inzidenzen“ ist jeden Tag Gefahr, höchste Gefahr, Lebensgefahr. Am 27. Dezember 2020, mitten in der Grippesaison, war Start der Impfkampagne in Deutschland. Die Inzidenz stand damals bei bedrohlichen 172,4. 15 Monate später, nachdem die Quote der vollständig Geimpften bei 75,8% liegt, steht die Inzidenz bei 1.706,3 (Stand 18.03.2022). Sie hat sich um das zehnfache gesteigert, obwohl die Quote der vollständig Geimpften bei mehr als Dreiviertel liegt. Die Impfung war der viel beschworene Gamechanger! Blöderweise in die andere Richtung. Jeder darf sich die Frage stellen, ob die Inzidenz trotz Impfung oder wegen der Impfung explosionsartig gestiegen ist. Man kann offensichtlich impfen, so viel man will. Die Inzidenz steigt immer. Es ist statistisch ablesbar: Je höher die Impfquote, desto höher die Inzidenz! Was passiert nach Einführung der Impfpflicht, wenn die Impfquote an die 90% gehen wird?

Die Inzidenz erfasst jeden positiven Test. Aber wo ist die Gefahr für die Menschheit, wenn die „Infizierten“ die Krankheit ohne PCR-Test gar nicht bemerkt hätten?

Fest steht: Diese Rekordinzidenzen gibt es trotz Maskenpflicht, trotz 3G, trotz 2G und trotz 2G+. Monatelang hat man alle Ungeimpften aus dem sozialen Leben ausgesperrt. Falls irgendjemand jemals daran geglaubt haben sollte, dass die Ungeimpften die Wurzel allen Übels seien, dann ist er durch 2G und 2G+ eines besseren belehrt worden. Die Geimpften blieben unter sich, und Corona verbreitete sich einfach ohne die Ungeimpften.

Die Inzidenzwerte sind reine Blendgranaten, die eine dauerhafte, ja sogar steigende Bedrohung zeigen sollen. Dabei sagen sie überhaupt nichts über tatsächliche Erkrankungen aus. In einem Anflug von Wahrheitsfindung haben das auch Spahn und Lauterbach ab und zu eingeräumt.

Insbesondere sagen sie nichts über die Belastung des Gesundheitswesens aus. Dafür hat die Regierung die Krankenhausinzidenz eingeführt. Aber die fällt blöderweise. Sie taugt also nicht zur Panikmache. Und als Rechtfertigung der Abschaffung der Grundrechte erst recht nicht. Können Sie sich einen Politiker vorstellen, der vor das Volk tritt, sich die tatsächlichen Zahlen nimmt und sagt: „Im Jahr 2021 waren in den Krankenhäusern 13,4% weniger Patienten als vor der Pandemie. Und davon waren 2,3% mit Corona, aber insgesamt nur 0,23% wegen Corona im Krankenhaus. Wir haben auf den Intensivstationen ein Allzeittief nach dem anderen gehabt. Deswegen ist die Gefahr so groß, dass es ohne Impfpflicht nicht gehen kann und wir obendrein ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein werden!“

Nein, es wäre natürlich völlig absurd, die Tiefststände aus den Krankenhäusern als Begründung für die Maßnahmen heranzuziehen. Dafür hat die Politik ja die gute alte Inzidenz.

Die, die immer steigt.

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